Persönliche Kommunikationsstrategie 2024

Persönliche Kommunikationsziele 2024 setzen: Leitfaden mit Checklisten

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Persönliche Kommunikationsstrategie 2024

Wo wollen Sie 2024 mit Ihrer persönlichen Kommunikation hin – in Sachen Sichtbarkeit, Einfluss, Vernetzung,  Thought Leadership? Was brauchen Sie dazu? Und woran messen Sie, ob Sie Ihre Ziele erreicht haben? Zum Start des Jahres liefere ich Impulse und ganz praktische Tipps für Führungskräfte, Social CEO und alle anderen Persönlichkeiten, die sich auf ein erfolgreiches Jahr in (nicht nur) digitalen Medien ausrichten wollen. 

Dieser Leitfaden als Podcast-Episode

Podcast-Episode Social CEO: Jahresziele 2024 setzen – Träume keine kleinen TräumeDieser Beitrag ergänzt die Episode „Jahresziele 2024: Träume keine kleinen Träume“ des Social-CEO-Podcasts – und umgekehrt. Zuhörende finden hier die einzelnen Schritte der Erarbeitung und die Checklisten. Leserinnen und Leser können sich den kompletten Leitfaden anhören. Sie kennen den Podcast noch nicht?

→ Hören Sie gleich mal hinein. 

Jede Strategie beginnt mit Zielen

Jedes Personal Branding, jede persönliche Kommunikationsstrategie, auch jede Social-CEO-Strategie beginnt mit einer klaren Definition der Ziele. Und es lohnt sich, auch jedes Jahr erneut jeweils zu Jahresbeginn auf schon Erreichtes zu schauen, die bisher gesetzten Ziele zu überprüfen und sich auf neue Ziele auszurichten.

Unter den hier Mitlesenden werden solche Führungskräfte sein, die mit dem Jahresbeginn gerade erst starten – oder durchstarten wollen. Und solche, die schon sehr sichtbar und aktiv sind. Egal, wo Sie stehen: Die folgenden Überlegungen helfen Ihnen dabei, Ihre Ziele zu setzen, bestehende Ziele zu überprüfen, neue zu definieren. Denn oft geht in den vielen Aktivitäten unter, worauf man sich einmal ausgerichtet hat – selbst bei sehr kommunikationserfahrenen Menschen. Dann kann es sehr hilfreich sein, sich die grundlegenden Fragen nochmals zu stellen.

Ausrichtung: Warum mache ich das eigentlich?

Zum Start hilft es, noch einmal kurz innezuhalten und sich einige grundlegende Fragen zu stellen: Was ist das höhere Ziel, was bewegt Sie dazu, sich sichtbar zu machen und im Gespräch mit anderen zu engagieren? Viele nennen das Purpose, ich mag den Begriff nicht so gerne. Ich nenne es beispielsweise lieber Sinn und Motivation. Entscheidend ist, sich die eigene Ausrichtung darauf nochmal in Erinnerung zu rufen.

Status-Check: Wo komme ich her und wo stehe ich?

Wo stehen Sie heute heute? Wie sind Sie dort hingekommen? Wenn Sie sich auf Ziele ausrichten wollen, brauchen Sie zunächst einen aktuellen Status. Den können Sie auch bestimmen, wenn Sie an dieser Stelle erstmals über Ihre digitale Kommunikation nachdenken. Das ist eine grundlegende Fragestellung.

Sie kann sich aber auch darüber hinaus auf bisherige Aktivitäten beziehen. Sind Sie, beispielsweise als Corporate Influencer, als Führungskraft, als Social CEO  schon länger aktiv, sollten Sie sich in Erinnerung rufen, mit welchen Zielen Sie gestartet sind – und inwiefern Sie diese bereits erreicht haben. Betrachten Sie an dieser Stelle auch noch einmal, was im vergangenen Jahr besonders gut funktioniert hat und was nicht, vor allem im Hinblick auf die Ziele, die Sie sich gesetzt hatten.

Sie können das alles gar nicht so richtig nachvollziehen? Dann ist jetzt die Gelegenheit, es zukünftig besser zu machen. Überlegen Sie sich ein System, um Ihre Erfolge zu dokumentieren.

Wettbewerbs-Check: In welchem Umfeld trete ich an?

Keine Zielsetzung ohne Verortung im Markt, in der Branche, im eigenen Umfeld und natürlich im Bezug zum Wettbewerb. Das gilt auch für Persönlichkeiten. Sie könnten dazu beispielsweise folgende Fragen heranziehen:

  • Wer sind unsere Marktbegleiter, und welche Persönlichkeiten sind für diese Unternehmen sichtbar?
  • Wo liegen die besonderen Stärken und Schwächen dieser Persönlichkeiten in ihrer Kommunikation? Was machen sie gut, was weniger gut?
  • Wie sehen das Image und die öffentliche Wahrnehmung dieser Persönlichkeiten aus?
  • Auf welchen Plattformen sind diese Personen präsent?
  • Wie sind diese Präsenzen/Profile und die darauf stattfindenden Aktivitäten zu bewerten, etwa in Bezug auf …
    • formale Qualität: Gestaltung, Aufmachung, Usability,
    • Ausrichtung auf die Zielgruppen,
    • Frequenz der Veröffentlichungen,
    • inhaltliche Qualität,
    • Social-Media- und Kommunikations-KPI?
  • Wo kann ich mir ein Beispiel nehmen? Wo kann ich mich positiv absetzen?

Übrigens: Überall dort, wo Sie Informationen über Personen sammeln, könnte das auch datenschutzrelevant sein. Mit solchen rechtlichen Fragen werden wir uns daher in einer der nächsten Folgen des Social-CEO-Podcasts auseinandersetzen. Dazu habe ich bereits einen bekannten Juristen als Interviewpartner gewonnen.

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Was will ich 2024 erreichen?

Was möchten Sie durch Ihre Präsenz und Ihre Aktivitäten bewirken? Möchten Sie das Markenbewusstsein stärken? Geht es darum, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen? Steht im Vordergrund, den Umsatz des Unternehmens zu steigern? Oder wollen Sie insbesondere Fachkräfte anziehen?

Führungskräfte, speziell Vorstand und C-Level, agieren vor allem im Interesse des Unternehmens, dem sie vorstehen. Die konkreten Ziele beziehen sich daher immer auf die aktuelle Position in der betreffenden Organisation.

Doch darüber hinausgehend sollten Social CEOs wie alle anderen Personen aus dem Unternehmen auch übergeordnete persönliche Ziele mit den Unternehmenszielen abgleichen, diese gegebenenfalls gegenüberstellen und verbinden. Diese Überlegungen reichen weit über den aktuellen Zeithorizont hinaus und betreffen auch grundlegende Lebensthemen. Aber nehmen wir als Perspektive dieses Jahr:

Was sind Ihre persönlichen Ziele? Wo wollen Sie Ende 2024 stehen? Wie wollen Sie mit Ihrer und durch Ihre Kommunikation wahrgenommen werden?

  • Wollen Sie beispielsweise Autorität in einem Fachgebiet erlangen, sowohl als Person als auch stellvertretend für die Gesamtexpertise des Unternehmens – oder diese Autorität ausbauen?
  • Wollen Sie Werte-Autorität erlangen oder ausbauen, also die Werte des Unternehmens oder eigene Werte in den Vordergrund stellen?
  • Wollen Sie erfolgreiches Agendasetting betreiben, um ein Anliegen nach vorne zu bringen?
  • Wollen Sie sich als Person des öffentlichen Lebens eine Stimme im Diskurs über wichtige politische beziehungsweise gesellschaftspolitische Themen haben?
  • Wie steht es eigentlich mit Ihrer Informationshoheit, sowohl über den eigenen Namen als auch über den Firmennamen sowie über relevante Begriffe?
  • Wollen Sie Aufmerksamkeit für das Unternehmen und dessen Angebot schaffen, aber auch für die eigene öffentliche Person?
  • Wollen Sie die Attraktivität der Arbeitgebermarke steigern? Dazu beitragen, mehr und qualifiziertere Fachkräfte zu gewinnen?

Wie sollen Ziele beschaffen sein?

Selbst sehr erfahrene Unternehmensstrategen werden manchmal erstaunlich unstrategisch, wenn es um ganz persönlichen Angelegenheiten geht. Daher hier eine kurze Erinnerung. Persönliche Ziele sollten idealerweise die folgenden Eigenschaften aufweisen:

Spezifisch: Ziele sollten klar und genau definiert sein. Anstatt sich vorzunehmen, „aktiver zu netzwerken“, kann man ganz konkrete Aktionen beschreiben und dafür auch Zeiten im Kalender reservieren.

Messbar: Es ist wichtig, dass man Fortschritte in Richtung des Ziels messen kann. Zum Beispiel, wenn das Ziel ist, am Ende des Jahres als Thought Leader, als Autorität in einem Thema wahrgenommen zu werden, könnte ein messbares Ziel sein, nach einem halben Jahr mindestens drei Erwähnungen in Leitmedien zu haben.

Erreichbar: Ziele sollten realistisch und erreichbar sein. Ein unerreichbares Ziel führt nur zu Frustration. Es ist besser, kleinere, erreichbare Ziele zu setzen, die schrittweise zu größeren Ambitionen führen.

Relevant: Persönliche Ziele sollten für die eigene Lebenssituation und die langfristigen Pläne relevant sein. Sie sollten einen echten Nutzen für das eigene Leben bringen. Daher nützt es nichts, sich auf abstrakte Unternehmensziele auszurichten, wenn Sie sich damit persönlich nicht wirklich identifizieren. Außerdem ist es entscheidend, dass persönliche Ziele mit den eigenen Werten und Überzeugungen in Einklang stehen. Ziele, die auf äußeren Erwartungen oder Druck basieren, sind oft schwerer zu verfolgen und zu erreichen als solche, die aus eigenen Wünschen und Interessen entstehen.

Zeitgebunden: Ein Ziel sollte eine klare Frist haben. Dies hilft dabei, sich auf das Ziel zu konzentrieren und die notwendigen Schritte in einem realistischen Zeitrahmen zu planen. Teilen Sie Ihre Jahresziele in Abschnitte auf – und planen Sie jetzt schon die Zielgerade Ende 2024.

Wie kann ich das in einen Satz fassen?

Wenn Sie sich Ihre Ziele überlegt haben: Können Sie das, was Sie für Ihre Person, für Ihr öffentliches Imagem erreichen wollen, in einen Satz fassen? Wie soll jemand aus Ihrem Netzwerk Sie in knapp 12 Monaten beschreiben, wenn Ihr Name fällt?

KPI-Check für persönliche Ziele

Woran misst man Vordenkertum, Sichtbarkeit, Einfluss, Erfolg? Welche Schlüsselindikatoren, welche Key Performance Indicators, können Sie heranziehen, um Ihren Erfolg zu messen?

KPI  in der persönlichen Kommunikation (Beispiele)

  • Quantitativ, z.B.:
    • Eigene Zahlen (z.B. Zahl der Postings)
    • Impressions/Views, Reactions, Kommentare
    • Konversionen (Traffic, Feedback, Anfragen, Leads …)
  • Qualitativ, z. B.:
    • Qualität der eigenen Inhalte
    • Sentiment
    • Wer kommentiert und interagiert?
    • Wer fragt an?
    • Wie werde ich angesprochen und welche Rückmeldungen erhalte ich?wahr
  • Zahl der Kontakte und Follower des Profils in sozialen Netzwerken
  • Erwähnungen durch Meinungsführer der Branche und darüber hinaus
  • Relevanz/Meinungsführerschaft derjenigen, die sich mit Ihnen in sozialen Netzwerken verbinden
  • Sentiment der Berichterstattung

Ziele, KPI, Erfolge verwertbar festhalten

Halten Sie Ihre Ziele und die dazugehörigen KPI so fest, dass Sie sich darauf aussetzen und sie in der Umsetzung nutzen können. Und wenn Sie noch kein System für die Erfolgskontrolle etabliert haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dazu. Nutzen Sie alles, was in der Unternehmenskommunikation vorhanden ist. Greifen Sie auf vorhandene Tools und Strukturen zurück.

Aber nehmen Sie sich Ruhe und vielleicht einen unabhängigen Sparringspartner, also jemanden, der oder die nicht im Unternehmen interessengebunden ist, um sich wirklich auszurichten.

Kommunikationsstrategie erarbeiten mit dem Personal-Branding-Canvas

Personal-Branding-CanvasKennen Sie den Personal-Branding-Canvas? Das wertvolle Tool, das ich in der Beratungspraxis entwickelt habe, steht kostenlos zur Verfügung stelle. Es hilft Ihnen dabei, Ihre persönliche Kommunikationsstrategie fundiert, aber zugleich mit Leichtigkeit und Freude zu erarbeiten. Es gibt auch eine englische Version inklusiver ausführlicher Beschreibung in dieser Sprache.

→ Hier geht es zum Download und zur kompletten Anleitung.

Erfolge dokumentieren und feiern

Für Sie selbst gilt wie für alle anderen im Unternehmen auch: Motivation bleibt dann erhalten, wenn Erfolge erkennbar sind. Nur so werden Sie den langen Atem haben, um Ihre persönliche Kommunikationsstrategie über das Jahr durchzuhalten. Auch mal mit Rückschlägen fertigzuwerden, oder wenn es nicht so läuft. Halten Sie Erreichtes fest. Feiern Sie Etappensiege. Belohnen Sie sich. Und, nicht vergessen: Melden Sie die Erfolge auch in Ihr Team zurück, an diejenigen, die Sie in Ihrer persönlichen Kommunikation unterstützen.

Zum Thema Unterstützung für Führungskräfte sichern und organisieren gibt es eine eigene Podcast-Episode: „Es braucht ein ganzes Dorf …“

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Artikelbild: Canva/Ki-Bildgenerator

Dr. Kerstin Hoffmann