Start und Vorbemerkung: Wie die Arbeit mit dem Canvas richtig spannend wird
Suchen Sie sich einen ruhigen Ort und entscheiden Sie, wie Sie den Canvas ausfüllen möchten. Sie können ihn ausdrucken, Sie können ihn aber auch digital vor sich stellen oder legen. Vielleicht möchten Sie den Canvas auch zusammen mit anderen bearbeiten und sich mit ihnen austauschen.
Es gibt zudem viele verschiedene Herangehensweisen:
- Einige Menschen bearbeiten systematisch die einzelnen Felder gründlich, bevor sie zum nächsten übergehen.
- Andere schreiben zunächst etwas in jedes Feld, um später noch einmal intensiver nachzudenken.
- Wieder andere widmen sich in der ersten Erarbeitung nur einigen Feldern, beispielsweise weil sie gerade für sie besonders relevant sind.
Notieren Sie die Ergebnisse in einer Form, die Sie am besten verwerten, aufbewahren und später wieder überprüfen können. Jedes Mal, wenn Sie mit dem Canvas arbeiten, machen Sie eine Momentaufnahme. Das Ergebnis wird sich im Laufe der Zeit verändern, und auch Ihre Art ihn einzusetzen, ändert sich.
Richtig spannend wird es also erst, wenn Sie ihn regelmäßig erneut hervornehmen. Betrachten Sie die einzelnen Schritte als einen iterativen Prozess. Sie werden wahrscheinlich bereits beim ersten Mal mehrfach hin und her gehen, bevor Sie zufrieden sind. Der Prozess selbst ist dabei ebenso wertvoll wie das Ergebnis, denn dabei wird Ihnen wahrscheinlich vieles klar werden.
Die einzelnen Felder ausfüllen
- Ich empfehle Ihnen, sich als erstes einige Gedanken zu dem Feld „Sinn & Motivation“ zu machen.
- Das „Mission Statement“ könnten Sie ganz am Schluss formulieren und damit die Essenz alles zuvor Erarbeiteten zusammenfassen.
Entscheiden Sie selbst, in welcher Reihenfolge Sie weiter vorgehen möchten. Die Chronologie, in der die einzelnen Felder im Folgenden beschrieben sind, stellen also nur einen Vorschlag dar. Lassen Sie sich von Ihrem Interesse leiten.
Sinn & Motivation
Fragen Sie sich selbst: Was inspiriert und bewegt mich wirklich? Was treibt mich an? Warum mache ich meine Arbeit, so wie ich sie mache? Diese Frage könnten Sie zudem für eine Statusbestimmung nutzen: Wo bin ich gestartet, und wie bin ich dort hingekommen, wo ich jetzt stehe? (Diesen Punkt könnte man auch anglizistisch „Purpose“ nennen.)
Ziele & KPI
Definieren Sie, was Sie mit Ihrer persönlichen Kommunikation erreichen möchten. Wie sehen Ihre kurz-, mittel- und langfristigen Ziele aus? Möchten Sie Ihre Sichtbarkeit erhöhen, Ihr Netzwerk erweitern, eine bestimmte Position erreichen, Themenführerschaft in Ihrem Fachgebiet erzielen? Identifizieren Sue auch die Schlüsselindikatoren (KPI), die Ihnen zeigen werden, dass Sie Ihre Ziele erreicht haben – qualitativ und quantitativ.
Werte
Bestimmen Sie die Werte, die Sie als Person prägen und die Ihnen wichtig sind. Sind das zum Beispiel Integrität, Ehrlichkeit, Mut, Mitgefühl, Respekt, Nachhaltigkeit (…)? Ihre Werte prägen Sie als Mensch, in Ihrer Arbeit, in der Interaktion – und auch in der gemeinsamen Ausrichtung mit anderen.
Stärken
Identifizieren Sie die Eigenschaften, die Ihnen helfen, private und berufliche Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu bewältigen. Es könnte Ihr Organisationstalent, Ihre Fähigkeit andere zu inspirieren, Ihre Kreativität, Ihre Beharrlichkeit sein. Ihre Stärken sollten in Ihrer Kommunikation betont werden.
Stress
Wenn Sie möchten, machen Sie sich ein paar Gedanken dazu, was Sie blockiert oder limitiert. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und identifizieren Sie die Hindernisse, die den Erfolg Ihrer Kommunikationsstrategie verhindern könnten.
Wissen & Skills
Was sind Ihre Fachkenntnisse und Qualifikationen, was wissen oder können Sie besonders gut? Welche Skills haben Sie, also etwa in der Vermittlung, Beratung, Interaktion oder Organisation? Welche speziellen Fähigkeiten besitzen Sie? Denken Sie dabei auch an soziale Kompetenzen.
Themenbereiche
Definieren Sie die Fachgebiete, über die Sie publizieren und sprechen möchten. Wofür stehen Sie inhaltlich? Worüber möchten Sie informieren? In welchem Fachgebiet wollen Sie sich besonders profilieren?
Zielgruppen
Bestimmen Sie, wen Sie erreichen wollen. Wer sind die Menschen, mit denen Sie interagieren möchten? Beschreiben Sie sie so detailliert wie möglich. Finden Sie heraus, was sie brauchen, was sie interessiert und motiviert.
Lösungen & Nutzen
Überlegen Sie sich, welche Probleme oder Herausforderungen Sie für Ihre Zielgruppen lösen können. Was ist der Nutzen, den sie aus dem ziehen können, was Sie veröffentlichen? Was bringt es ihnen, sich mit Ihnen zu unterhalten? Welche Lösungen liefern Sie aus Ihrem Wissen heraus? Wie kommunizieren Sie aufgrund Ihrer Skills ebenso wie Ihrer Werte auf Ihre ganz eigene Art und Weise?
Kernbotschaften
Welche Aussagen sollen andere aus allem, was Sie sagen und zeigen, ableiten? Diese Kernbotschaften sind das, was Sie konsequent und kontinuierlich in Ihrer Kommunikation vermitteln wollen. Es sind Sätze, die Sie nie selbst über sich sagen, sondern die andere verwenden könnten, um Sie in Ihrer Fachlichkeit, Einzigartigkeit, persönlichen Qualifikationen und Qualitäten zu beschreiben.
Sprache & Tonalität
Wie sprechen und schreiben Sie? Kommunizieren Sie beispielsweise eher formell oder informell? Sprechen und schreiben Sie motivierend, kreativ, positiv, fachlich, einfach, gelehrt, humorvoll, ernsthaft (…)?
Mission Statement
Wenn Sie möchten, formulieren Sie ein Mission Statement, das zusammenfasst, wer Sie sind, was Sie tun, für wen Sie es tun und welchen Nutzen es bringt. Es bildet die Essenz Ihrer persönlichen Kommunikation. Es bringt alles, was Sie in den vorherigen Schritten erarbeitet haben, in wenigen Sätzen auf den Punkt.
Super, geschafft!
Sie haben die erste Runde mit dem Personal-Branding-Canvas absolviert. Ich hoffe, es hat Ihnen Spaß gemacht, und Sie haben Lust, weiter damit zu arbeiten.
Wie geht es weiter?
Setzen Sie sich am besten gleich einen Termin, an dem Sie Ihre Ergebnisse wieder hervornehmen, prüfen und weiterentwicken. Wenn Sie ihn mit jemand anderem zusammen bearbeitet haben: Noch besser! Verabreden Sie sich verbindlich mit Ihrem Sparringspartner oder Ihrer Sparringspartnerin.
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Bitte nicht vergessen:
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