Archiv mit herumfliegenden Blättern

Das kompakte Content-Audit für Persönlichkeiten

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Archiv mit herumfliegenden Blättern

Immer neue Themen für immer bessere Postings und multimedialen Content finden: Nicht nur Social CEOs raucht manchmal der Kopf, und ihnen fällt nichts mehr ein. Ihnen auch? Dabei sitzen Sie womöglich längst auf einem großen Schatz. Sie müssen ihn nur finden und heben. Ein Content-Audit kann dabei helfen. Oh nein, schon wieder ein Audit? Sie gehen schon in Deckung, wenn Sie hier auch noch den Begriff hören? Müssen Sie nicht. Ich stelle Ihnen eine einfache und schnelle Methode vor – und einen Gutteil der Arbeit dafür können Sie womöglich sogar ins Team geben.

Dieser Leitfaden als Podcast-Episode

Podcast-Episode Social CEO: Jäger des verlorenen Content-SchatzesDieser Beitrag ergänzt die Episode „Jäger des verborgenen Content-Schatzes“ des Social-CEO-Podcasts – und umgekehrt. Zuhörende finden hier die einzelnen Schritte der Erarbeitung und die Checklisten. Leserinnen und Leser können sich den kompletten Leitfaden anhören. Sie kennen den Podcast noch nicht?

→ Hören Sie gleich mal hinein. 

Als CEO, Vorstand, Führungskraft, generell als Corporate Influencer können Sie nicht nicht kommunizieren. Folglich können Sie auch nicht keine Inhalte produzieren. Doch vielen Persönlichkeiten ist gar nicht klar, welche Werte das irgendwann schon einmal Gesagte und Geschriebene noch haben kann. Man muss es nur finden und systematisch betrachten. Idealerweise sorgen Sie dabei gleich dafür, dass zukünftig solche wertvollen Inhalte direkt für die weitere Verwendung gesichert werden. Das spart viel Zeit und Aufwand. Und es nützt allen: Ihnen selbst, aber auch Ihren Zielgruppen, für die Inhalte hilfreich sein können.

Werte finden, Werte sichern

Beachtliche Werte in Form von Inhalten liegen also meistens bereits vor, sowohl insgesamt im Unternehmen als auch speziell auf die betreffende Persönlichkeit bezogen. Dazu gehören Fachbeiträge, Pressemitteilungen, Meldungen in der internen Kommunikation, Mitteilungen an die Belegschaft, Austausch mit Geschäftspartnern und vieles mehr. In jedem Fall werden Sie wahrscheinlich überrascht sein, wie viele Inhalte bereits vorliegen, die in irgendeiner Form wiederverwertbar sind. Zumindest aber sollten Sie daraus Impulse für die Entwicklung von Themengebieten und Themen gewinnen können.

Daher lohnt es sich, ein kleines Content-Audit einzulegen, bevor Sie ausführlich über neue Themen und Inhalte nachdenken. Ein regelmäßiges Content-Audit gehört sowieso zum Kommunikationsstandard bei Ihnen im Unternehmen insgesamt? Gerade dann können Sie die vorliegenden Strukturen für Ihre persönliche Kommunikation nutzen. Wenn nicht, empfiehlt es sich ohnehin, dies nachzuholen. Falls noch nicht vorhanden, etablieren Sie jetzt zugleich eine Struktur, in der zukünftig Inhalte geplant, erfasst und dokumentiert werden. Ein Content-Audit ist keine einmalige Aktion, sondern ein dauerhafter Prozess, der fest in das Qualitätsmanagement in der strategischen Kommunikation integriert sein sollte.

Warum nur ein kleines Audit?

Das Content-Audit liefert einen klaren Überblick über den aktuellen Stand und über die bereits vorhandenen Inhalte. Es zeigt Möglichkeiten auf, wo der oder die Social CEO für die eigene Kommunikationsstrategie ansetzen oder sie weiterentwickeln kann.An dieser Stelle vollziehen wir aber ein sehr kompaktes Content-Audit bezogen auf die persönliche Kommunikations- und Contentstrategie. Ein umfassendes Content-Audit stellt nämlich eine riesige Aufgabe dar, weswegen daran in vielen Unternehmen gespart wird. Für einzelne Personen kann eine solche Aufgabe auch entmutigend sein oder sogar so zeitaufwändig, dass der Nutzen in Relation fraglich wird.

Die folgende Struktur ist natürlich nur ein Vorschlag. Integrieren Sie sie bitte so, dass es für Sie – und gegebenenfalls für die Arbeitsweise im Team – passt.

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Sammlung und Bestandsaufnahme

Inventarisieren: Sammeln Sie sämtliche Inhalte, die von Ihnen selbst sowie in Ihrem Namen bisher in eigenen Medien (auch Print!), auf eigenen Webseiten sowie in sozialen Medien veröffentlicht wurden. Wie weit Sie dabei zurückgehen sollten? Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, das unterscheidet sich je nach Branche, Unternehmen, Geschäft aber auch natürlich aufgrund der persönlichen Historie der Person.

Gerade für exponierte Personen wie Social CEOs gilt: Das muss natürlich der oder die Betreffende nicht komplett selbst erledigen. Es ist vielmehr etwas, das das Unterstützer-Team sehr gut übernehmen kann.

Zum Thema Unterstützung für Führungskräfte sichern und organisieren gibt es eine eigene Podcast-Episode: „Es braucht ein ganzes Dorf …“

Kategorisieren: Ordnen Sie die Inhalte, entweder nach Ihrer eigenen Systematik oder etwa nach Typen (z.B. Newsletter, Blogposts, LinkedIn-Postings, Instagram-Reels, YouTube-Videos) und nach Themenbereichen.

Prüfung und weitere Veranlassung

Aktualität: Sind die Inhalte noch aktuell und passen zu Ihrer Strategie? – Greifen Sie hier auch nochmal auf die eigenen Ziele zurück, die Sie zum Beispiel mit der ersten Episode in diesem Jahr gesammelt haben.

Relevanz: Sind die Inhalte noch relevant für die eigenen Zielgruppen? Welchen Nutzen bieten sie diesen? – Beschreiben Sie dies möglichst konkret, bezogen auf die einzelnen Stakeholder.

Authentizität: Reflektieren die Inhalte Ihre authentische Stimme und Persönlichkeit? Wenn nicht: Passen sie zumindest dazu, wenn man sie umformuliert?

Konsistenz: Sind sowohl die Aussagen und als auch die Tonalität durchgehend plausibel – untereinander, aber auch in Relation zu den Unternehmensbotschaften? Auch hier: Wenn nicht: Passen sie zumindest dazu, wenn man sie umformuliert?

Handlungsbedarf: Was soll mit diesen Inhalten geschehen? Ich habe hier fünf Kategieren als Vorschlag. Sollen sie …

  1. aussortiert werden, weil nicht mehr aktuell oder relevant?
  2. unverändert bestehen bleiben, weil mit den richtigen Aussagen an der richtigen Stelle veröffentlicht?
  3. aktualisiert werden, weil an der richtigen Stelle, aber verbesserungswürdig?
  4. unverändert übernommen, aber neu veröffentlicht werden, weil noch aktuell, aber an anderer Stelle sehr gut verwertbar?
  5. für die Wiederverwendung und Neuveröffentlichung bearbeitet werden, weil für die zukünftige Kommunikation wertvoll?

Alle Inhalte aus Punkt 4 und 5 können Sie jetzt nehmen und neu veröffentlichen, aufbereiten, anreichen, in neue Zusammenhänge setzen. Wahrscheinlich ergeben sich daraus ganz von selbst neue Ideen, Anregungen und weitere Themen.

Themen finden: Ab jetzt ein Luxusproblem?

Also: Ist dieser Schatz einmal gehoben, brauchen Sie sich nur noch Gedanken darüber zu machen, wie sie ihn wertsteigernd für alle Beteiligten in die Welt bringen. Es könnte sogar sein, dass Sie plötzlich mehr Ideen haben, als Sie überhaupt verarbeiten können. Aber das ist doch verglichen mit vorher ein Luxusproblem, oder?

Also: Viel Spaß und viel Erfolg bei der Jagd auf den verborgenen Content-Schatz.
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Artikelbild: Canva/Ki-Bildgenerator

Dr. Kerstin Hoffmann