In 7 Phasen zum Corporate-Influencer-Programm (7): Ausbauen, Verstetigen, Weiterentwickeln
Wie entwickelt sich das Corporate-Influencer-Programm weiter, wenn es im Unternehmen und bei den Beteiligten angekommen ist? Wie sichern Sie den Erfolg und bauen ihn aus? In der siebten und letzten Folge dieser Serie geht es darum, wie das Programm zum festen und lebendigen Bestandteil der Unternehmenskultur heranwächst.
Inhaltsverzeichnis
Über diese Serie
Sie wollen in Ihrem Unternehmen ein Corporate-Influencer-Programm starten? Dann ist diese Serie genau das Richtige für Sie. Jedes Corporate-Influencer-Programm ist einzigartig, so wie jedes Unternehmen und wie die beteiligten Personen einzigartig sind. Doch es gibt viele zu klärende Fragen, die sich in praktisch allen Projekten stellen, damit das Programm erfolgreich konzipiert und umgesetzt werden kann. In der siebenteiligen Serie finden Sie die idealtypischen Schritte von den ersten Überlegungen bis zum Dauerbetrieb – jeweils mit Checklisten, damit Sie keinen entscheidenden Punkt vergessen.
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Weitere Umsetzung und Ausbau
Mit dem großen Kick-off beginnt zugleich die Ausbauphase. Während das Corporate-Influencer-Programm weiter ausgerollt wird, entwickeln sich die auch die persönlichen Strategien der Beteiligten weiter. Damit nehmen sie Einfluss auf alles Weitere. Jeder und jede Einzelne ebenso wie die Programm-Verantwortlichen sammeln Erfahrungen, tauschen sich aus, korrigieren Fehler oder stellen fest, was nicht so gut funktioniert, nehmen Kursänderungen vor, wo dies nötig ist.
Deswegen ist eine gute, sinnvoll gegliederte Dokumentation mit regelmäßigen Reviews so wichtig. Die Qualität der Begleitung und des Coachings sowie das transparente Reporting in das Unternehmen hinein entscheiden über den Erfolg des Projekts. Dies ist auch und gerade deshalb so essenziell, weil weiterhin Ressourcen benötigt werden, und um diese zu bekommen, müssen die Verantwortlichen meistens Erfolge vorweisen und einen Plan aufzeigen.
Auch hier gilt wieder: Jedes Programm ist einzigartig. Selbst wenn Sie bisher den in dieser Serie vorgeschlagenen Schritten genau gefolgt sind, wird es doch in verschiedenen Unternehmen keine auch nur annähernd gleichen Ausprägungen geben.
Je nach Konzeption kann nach einem gesetzten Zeitpunkt ein neues (Ausbau-)Projekt beginnen. Dazu könnte bereits von Anfang an im Projektplan ein großer Review vorgesehen sein, in dem unter Umständen entschieden wird, einen Ausbau oder ein weiteres neues Programm in größerem Umfang zu realisieren. Ein guter Zeitraum bis zu einem großen Review umfasst erfahrungsgemäß ein Jahr.
Wichtiger Hinweis zur Anwendung des 7-Phasen-Modells
Das 7-Phasen-Modell soll unterstützen, nicht einengen. Eine solche Systematik, die auf viele verschiedene Programme und dazugehörige Projekt anwendbar ist, kann naturgemäß nicht jeden Einzelfall im Detail abbilden. Auch läuft nicht jedes Projekt genau chronologisch ab, wie beschrieben. Oft finden verschiedene Schritte oder sogar große Teile mehrerer Phasen parallel ab, müssen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals betrachtet werden oder sind bereits vor Beginn geklärt. Betrachten Sie daher dieses Modell und alle dazugehörigen Schritte, Tipps und Checklisten als Hilfestellung, nicht als Korsett für Ihr ganz individuelles Programm.
Fortlaufende Weiterentwicklung und regelmäßige Reviews
Ein gut strukturiertes Programm lebt von regelmäßigen Überprüfungen. Planen Sie von Beginn an feste Review-Termine ein, um die Erfahrungen der Corporate Influencer mit den gesetzten Zielen und Benchmarks stets aufs Neue abzugleichen: Funktioniert das Programm wie geplant? Was brauchen die Beteiligten an den jeweiligen Punkten, an denen sie gerade stehen? Was hat sich im Unternehmen verändert, was im Umfeld, was in den Bedingungen auf den genutzten Plattformen?. So erkennen Sie frühzeitig, wo Anpassungen notwendig sind, und halten das Projekt dynamisch.
Das Feedback der Corporate Influencer ist dabei ein wertvoller Gradmesser dafür, wie praxisnah und wirksam das Programm insgesamt sowie dessen einzelne Programmbestandteile sind. Nutzen Sie die Rückmeldungen aus der Community, um gezielt nachzubessern, Themen zu ergänzen oder neue Schwerpunkte zu setzen. Regelmäßige Feedback-Schleifen fördern die Identifikation der Beteiligten mit dem Programm und halten die Motivation hoch.
Zudem brauchen Sie einen Plan, wie das Programm weiter wachsen soll: Werden regelmäßig oder fortlaufend neue Teilnehmende aufgenommen? Oder werden alle Programmbestandteile allen Unternehmensangehörigen zugänglich gemacht? Hier gibt es viele mögliche Varianten, die alle ihre Berechtigung haben – aber nicht alle passen in jedes Unternehmen.
Begleitung, Coaching und Weiterbildung
Kein Corporate-Influencer-Programm wird irgendwann komplett zum Selbstläufer. Damit die Beteiligten ihre selbstgesetzten Ziele erreichen und zugleich zu den gemeinsamen Zielen beitragen, ist eine kontinuierliche Begleitung erforderlich. Planen Sie regelmäßige Workshops und Coachings, die den individuellen Bedarf der Teilnehmer berücksichtigen.
Ob Netzwerkaufbau, weitere Arbeit an der persönlichen Kommunikationsstrategie oder die kreative Nutzung neuer Formate: Schulungen zu solchen Themen geben den Influencern das nötige Rüstzeug, um sich weiterzuentwickeln und authentisch aufzutreten.
Pflege und Ausbau der Community
Die Community der Corporate Influencer bildet das Herz jedes Programms. Ohne eine aktive Community kann kein solches Programm auf Dauer erfolgreich sein. Indem die Teilnehmenden sich austauschen, einander auf dem aktuellen Stand halten und sich gegenseitig unterstützen, lernen alle voneinander. Neu Hinzugekommene profitieren von den Erfahrungen derjenigen, die schon länger dabei sind. Sie bringen aber auch neue Fragen, Ideen und Blickweisen ein.
Damit diese Gruppe dauerhaft zusammenhält und wächst, braucht es kontinuierliche Pflege und Unterstützung – nicht nur technisch, als in Form einer Plattform für den Austausch, sondern auch moderierend und organisierend. Dazu können Meetups gehören, ein Projektnewsletter, gemeinsame Veranstaltungen wie etwa ein OpenSpace oder andere interaktive Formate.
Solche Begegnungen wirken weit über das Programm hinaus, in dem sie den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Sie wirken sich also auf die gesamte Unternehmenskultur und die Kultur des gemeinsamen Austauschs aus. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Stimmung im Unternehmen und der Umgang miteinander dies von Anfang an hergeben. Aber damit haben wir uns ja bereits zu Beginn befasst, als es um die Voraussetzungen für erfolgreiche Corporate-Influencer-Programme ging.
Bitte vergessen Sie daher nicht, die Ressourcen für das Community-Management fest in das Programm-Budget einzuplanen. Das ist nichts, was man mal eben so nebenher mit erledigt.
Offenheit für neue Plattformen und Formate
Damit das Programm flexibel bleibt, ist es sinnvoll, neue Plattformen und Medienformate im Auge zu behalten und bei Bedarf in das Programm sowie in die (gemeinsame) Weiterbildung zu integrieren. Wie sich die Medienlandschaft und innerhalb der einzelnen Plattformen die Funktionen verändern, so sollten sich auch innerhalb des Programms die Formate ebenso wie die Inhalte weiterentwickeln. Beispiel: Noch vor ein, zwei Jahren stellte für die meisten Corporate Influencer die KI-Nutzung noch kein großes Thema dar.
Heute muss sich jeder und jede damit auseinandersetzen. Entsprechend kommt kein Programm mehr ohne Schulung zu KI-Tools aus. Dies geht aber auch wieder mit rechtlichen Aspekten einher, zu denen ebenfalls verantwortungsbewusst informiert werden sollte.
Erfolge messen und kommunizieren
Erfolge kann man nur messen, wenn man vorher KPI und Benchmarks definiert hat – was Sie hoffentlich bereits in der Konzeptionsphase vorgenommen haben. Übergeordnet muss das Programm auch messbar zur Sichtbarkeit und zum Erfolg der Marke beitragen, und das sollten Sie schon deswegen fortlaufend dokumentieren, um weiterhin Akzeptanz ebenso wie Budget für das Programm zu erhalten.
Zugleich haben Sie hoffentlich die Einzelnen darin unterstützt, in ihrer persönlichen Kommunikationsstrategie ihre eigenen Ziele zu definieren und festzuhalten, wie sie den Erfolg messen. Da bietet es sich an, auf freiwilliger Basis von allen Beteiligten regelmäßig Kennzahlen einzusammeln und diese in die Gesamtdokumentation einfließen zu lassen.
Regelmäßige interne Updates und ein offenes Reporting schaffen Transparenz und fördern die Bereitschaft, am Programm mitzuwirken. Nutzen Sie für die Kommunikation die bestehenden internen Medienkanäle und veröffentlichen Sie gelegentlich Erfolgsgeschichten, die die Wirkung des Programms anschaulich zeigen. Beispiele für solche Case Studys finden Sie im vorigen Beitrag.
Langfristige Perspektive und Anpassungsfähigkeit
Ein Corporate-Influencer-Programm wird nur dann nachhaltig erfolgreich, wenn es flexibel auf neue Herausforderungen reagiert und sich den Entwicklungen im Unternehmen anpasst. Achten Sie darauf, dass das Programm nicht statisch bleibt, sondern als lebendiges Element der Unternehmenskommunikation fortgeführt wird. Diese langfristige Perspektive sorgt dafür, dass das Projekt nicht zum Selbstzweck wird, sondern dauerhaft einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenskultur leistet.
Checkliste 7: Ausbau und Weiterentwicklung
- Gibt es festgelegte Review-Termine und Feedback-Runden?
- Wird gezielte Weiterbildung angeboten, die aktuelle Themen aufgreift?
- Prüfen wir neue Plattformen und Formate regelmäßig und nehmen Sie in Empfehlungen und Schulungen auf?
- Kommunizieren wir die Erfolge des Programms klar und motivierend nach innen?
- Wie halten wir die Community lebendig und fördern den Austausch?
- Sind genügend Ressourcen für Moderation und Community-Management eingeplant und bereitgestellt?
- Gibt es einen langfristigen Plan für die Weiterentwicklung des Programms?
- Was sind die nächsten Schritte?
Das beste Corporate-Influencer-Programm ist gar keines mehr
Klingt paradox? Ist es nicht.
Langfristig sollte jedes Corporate-Influencer-Programm das Ziel verfolgen, dass sich alle Unternehmensangehörigen als Markenbotschafterinnen und Markenbotschafter verstehen und entsprechend zeigen. Zeitgemäße Kommunikation in digitalen Medien gehört dazu.
Das beste Corporate-Influencer-Programm geht also irgendwann ganz selbstverständlich in der Unternehmenskultur auf. Sie wird auch zum festen Bestandteil beispielsweise der Onboarding-Prozesse. Das heißt allerdings keineswegs, dass die oben genannten Punkte überflüssig würden oder dass daran nicht mehr gearbeitet werden müsste.
Ob Sie es nun weiter als Programm führen oder wie Sie es sonst bezeichnen, ist dabei sekundär. Bestandteile wie das interne Community-Management, die regelmäßigen Schulungen mit allen für die persönliche Kommunikationsstrategie erforderlichen Inhalten, das immer wieder aufgefrischte Bewusstsein für Abstimmungswege im Krisenfall oder bei Problemen, die gemeinsame Mission aller Köpfe aus dem Unternehmen gehören heute fest in die Unternehmensstrategie. Dazu wird es auch immer wieder Projekte geben, um dies (gemeinsam) weiterzuentwickeln; um Veränderungen im Unternehmen zu begleiten; um neue Menschen in die bestehende Community zu integrieren.
… und ganz egal, an welchem Punkt Sie momentan in und mit dem Unternehmen stehen, in dem Sie arbeiten: Dieses 7-Phasen-Programm ist dafür gedacht, Ihnen auch bei einer erneuten Auseinandersetzung mit einem neuen Projekt zu helfen.
So wird das Corporate-Influencer-Programm Schritt für Schritt zu einem lebendigen, sich ständig weiterentwickelnden Teil der Unternehmenskultur.
Viel Erfolg beim Ausbau und in der stetigen Weiterentwicklung!
Wie hat Ihnen diese Serie gefallen?
Damit ist die siebenteilige Serie komplett. Ich hoffe, dass die einzelnen Phasen, Tipps und Checklisten Ihnen wertvolle Anregungen geliefert haben, um Ihr eigenes Programm strukturiert zu planen und zu entwickeln. Da jedes Corporate-Influencer-Projekt einzigartig ist, freue ich mich auf Ihr Feedback und Ihre Erfahrungen mit diesen Inhalten. Welche Impulse haben Ihnen besonders weitergeholfen? Gibt es Bereiche, in denen Sie noch tiefer einsteigen möchten? Bitte schreiben Sie mir!
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