Wer Markenbotschafterinnen und Markenbotschafter im Unternehmen angemessen fördern will, muss einen Spagat schaffen: zwischen standardisierten Vorgehensweisen einerseits, etwa in der Schulung oder wenn Guidelines zu vermitteln sind, und individueller Unterstützung andererseits. Deswegen sollten Sie gerade zum Start oder wenn Sie neue Mitwirkende onboarden, immer deren Bedürfnisse erfragen: Welche Informationen wünschen die Beteiligten sich? Wo sehen diese selbst Fortbildungsbedarf? Doch nicht alles kann man den angehenden Mitarbeiter-Markenbotschafter selbst überlassen. Gerade wer etwa in Social Media noch eher ungeübt ist, insbesondere was die professionelle Nutzung angeht, weiß vielleicht selbst gar nicht genau oder nicht komplett, was er oder sie braucht.
Wenn aber alles erfragt, berücksichtigt und geplant ist, gilt es vor allem loszulassen. Denn gerade sehr engagierte Projektleiter*innen vergessen bei allen Möglichkeiten manchmal, dass es nicht den perfekten Corporate Influencer gibt.
Natürlich gebietet allein die Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitenden, sie dabei zu unterstützen rechtskonform zu handeln und auch, sich nicht aus Unerfahrenheit selbst zu sehr zu exponieren. Dabei soll und muss die Projektleitung sie unterstützen.
Aber es geht nicht darum, jedes Feature etwa in einem sozialen Netzwerk, jederzeit optimal zu nutzen. Ebenso dürfen persönliche Schreibstile holpern. Es muss nicht jeder Tippfehler ausgemerzt, nicht jeder Text Korrektur gelesen werden. Zum authentischen Interagieren in der Community gehört auch und vor allem, nicht immer nur Dinge zu sagen und zu tun, die den Algorithmus perfekt bedienen.
Denn, und das kann man wirklich nicht oft genug sagen: Auch wenn die Unternehmenskommunikation die Corporate Influencer fördert und unterstützt, ist das Ergebnis nicht PR. Sondern es ist und bleibt persönliche Kommunikation – und die ist so individuell und vor allem selbstbestimmt wie die einzelnen Persönlichkeiten.