„Netzwerken als Basis für ein erfülltes Leben“

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Interview mit Sabine Asgodom, Erfolgscoach, Autorin und Speaker

Sabine Asgodom, Foto: Constanze Wild

Frage: Frau Asgodom, wie wichtig sind Ihnen Ihre Netzwerke?

Sabine Asgodom: Ich halte drei Ebenen des Netzwerkens für sinnvoll und nützlich – und lustig: Auf der einen Ebene formelle Netzwerke wie Berufsverbände oder Interessengruppen, auf der zweiten Ebene Social Media, und auf der dritten Ebene das informelle persönliche Netzwerk, sprich die Verbindung zu vielen Menschen, die man im Laufe seines Lebens so kennenlernt. Der amerikanische Psychologe Christopher Petersen antwortet auf jede Frage, was Psychologie ausmacht: »Other people matter!« Und davon bin ich auch überzeugt: »Die anderen Menschen sind wichtig.« Netzwerken ist die Basis für ein erfülltes Leben.

Frage: Wie netzwerken Sie, wie sieht Ihr persönlicher Stil aus?

Sabine Asgodom: Mir ist es immer schon leichtgefallen, Kontakt zu Menschen aufzubauen. Ich bin einfach offen und neugierig auf Menschen. Ich finde sie spannend, höre gern ihre Geschichten. Und es hat mir immer schon besonderen Spaß gemacht, die interessanten Menschen, die ich kenne, miteinander zu vernetzen. Ich glaube, ich kenne wirklich Hunderte (Tausende?) von Menschen, die ich empfehlen oder vermitteln kann. Ich glaube übrigens: Zum Netzwerken gehören ein offener freier Geist und eine klare Haltung. Nur dann kann ich wohlgemut auf andere Menschen zugehen.


Über diese Interviewreihe

„Verschenke, was du weißt – um zu verkaufen, was du kannst!“ Das ist die Kernaussage meines Buchs und meiner Methode PRINZIP KOSTENLOS. Für die Praxisbeispiele in der Neuauflage habe ich insgesamt zwölf bekannte Wissensteiler selbst zu Wort kommen lassen. Die Befragten beschreiben, was sie antreibt, was bei ihnen gut funktioniert und auf welche Weise sie so erfolgreich geworden sind. Sie berichten von ihrer Positionierung, von persönlichen Erfahrungen, vom Umgang mit Wettbewerbern und Netzwerkpartnern. Diese Interviews erscheinen nach und nach hier im PR-Doktor.

„Prinzip kostenlos. Wissen verschenken – Aufmerksamkeit steigern – Kunden gewinnen“, Neuauflage August 2017, 266 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-527-50908-9, Wiley-VCH, Weinheim


Frage: Sie sind Mitglied in vielen Frauen-Netzwerken, als sehr präsent nehme ich Sie aber etwa in einer männerdominierten Vereinigung wie der GSA (German Speakers Association) wahr. Netzwerken Frauen denn anders?

Sabine Asgodom: Ich war Mitglied in einem halben Dutzend Frauennetzwerken, aber eher aus Unterstützungsgründen. Frauen lernen es erst noch, sich gegenseitig zu beraten, zu empfehlen oder zu buchen. In die GSA bin 2005 ich als einzige Frau in den Gründungsvorstand gekommen, jetzt haben sie dort einen Frauenanteil von geschätzt 40 Prozent. Das ist auch meinem Bemühen zu verdanken. Ja, Frauen netzwerken meistens anders. Frauen haben oft mehr Interesse am gemeinsamen Tun, gründen Regionalgruppen und halten sie am Laufen. Männer sind vor allem für ihren eigenen Nutzen in einem Netzwerk und um es auf ihre Website zu schreiben.

Frage: Wie behaupten Sie sich mitten unter den männlichen »Netzwerk-Alphatieren«?

Sabine Asgodom: Ich kümmere mich einfach nicht um sie, sondern mache, worauf ich Lust habe. Ich nutze zum Beispiel Facebook, um meine Vorträge und Seminare, und natürlich die Coach-Ausbildung bekannt zu machen. Ich hatte Ruckzuck in Facebook 5000 »Freunde«, worauf ich eine Fan-Seite eröffnen musste. Inzwischen habe ich die Zahl der FB-Freunde erheblich reduziert, weil ich die wirklichen Freunde gar nicht mehr gesehen habe. Und auf der Fan-Seite nähern wir uns den 10 000.

Mein Vorteil ist, glaube ich, dass ich meine Beiträge nicht von einer PR-Agentur schreiben lasse, sondern immer wieder selbst gern mit großer Freude für ein paar Minuten in Facebook gehe, und auch sehr persönliche (nicht private) Posts hineinstelle. Übrigens hat mir meine Facebook-Präsenz vor sechs Jahren das Angebot für eine regelmäßige Kolumne in der Frauenzeitschrift Freundin DONNA eingebracht. Also Netzwerken bringt wirklich was.


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Frage: Brauchen Frauen spezielle Netzwerke, um erfolgreich zu sein?
Sabine Asgodom: Frauennetzwerke sind eine gute Möglichkeit, sich mit anderen Frauen auszutauschen, sich gemeinsam für etwas einzusetzen. Oder manchmal auch einfach, um sich nicht so einsam zu fühlen, vor allem wenn Frauen in reinen Männerdomänen arbeiten. Entscheider und Macher findet man sehr viel häufiger in gemischten Netzwerken. Ich rate Frauen übrigens immer und überall, ihr eigenes informelles Netzwerk zu stärken und zu pflegen. Netzwerken ist für Frauen eine gute Möglichkeit, sichtbarer zu werden. Gerade die fleißigen Frauen machen oft ihre Arbeit prima, aber keiner sieht sie, und zu wenige wichtige Menschen kennen sie.

Frage: Sie publizieren Ihr Wissen sehr großzügig im Netz und immer wieder sogar im Fernsehen. Und das, obgleich Sie längst viel mehr Anfragen erhalten als Sie selbst abarbeiten können. Warum tun Sie das?

Sabine Asgodom: Weil es mir Spaß macht! Weil ich es toll finde, selbstständig zu sein und Sachen ausprobieren zu können, die mir wichtig sind. Ich wollte die Diskussion über Coaching anregen und dies nicht einigen Psychologen überlassen. Deshalb haben mein Mann Siegfried Brockert, Diplom-Psychologe, und ich viele Jahre lang ein Internet-Magazin herausgegeben – „Coaching heute“. Im Internet kann man kein Geld verdienen, aber das Budget dafür muss halt aus einem anderen Topf kommen. Wir wollten auch helfen, dass andere Coaches »sichtbar« werden. Ich bin überzeugt davon, dass mir niemand etwas »wegnehmen« kann, wenn ich mein Wissen teile. Im Gegenteil.

Zum Thema Fernsehen: Ich bin überhaupt kein großer Plänemacher. Ich bin sicher, dass die Welt mir viel buntere Chancen bieten kann, als sie meine Fantasie hergibt. Wer hätte denn gedacht, dass eine 58-jährige, 1,62 cm kleine, ziemlich übergewichtige Frau die Chance auf eine eigene Fernsehsendung in einem öffentlich-rechtlichen Sender bekommt? Da hätte doch vorher niemand einen Fünfer drauf verwettet. Und es geht. Zwei Jahre lang hatte ich meine eigene Coaching-Sendung im BR. Und ich freue mich heute über jedes Interview, jeden Auftritt in Talkshows, zum Beispiel in der NDR-Talkshow. Ist das nicht der Wahnsinn?


Sabine Asgodom, Jahrgang 1953 und gelernte Journalistin, hat in den 25 Jahren ihrer Selbstständigkeit als Coach, Trainerin und Rednerin vor Hunderttausenden von Teilnehmern gesprochen. Viele ihrer 34 Bücher wurden Bestseller und wurden unter anderem ins Schwedische, Englische, Polnische, Italienische, Chinesische oder Koreanische übersetzt.  Vor vier Jahren gründete sie die Asgodom-Coach-Akademie und hat rund 100 Coaches ausgebildet. www.asgodom.de


Dr. Kerstin Hoffmann
1 Kommentar
  1. Sabine Balve sagte:

    Es ist immer wieder gut Frauen zu sehen, die aus die Digitalen / Social Media nutzen zur regionalen, Nationalen oder Internationalen Communication! – ich habe auch mit 52 erreicht ein Internationales Netzwerk von 170.000 + Mitgliedern. (davon sind im letzten Jahr 80.000 ohne advertising gekommen d.h. organisch. Ich bin so super stolz auf meine kleiner global community und nenne sie alle oft meine Global Family. Global recognition und eines meiner naechsten Ziele ist NUN Frauen weltweit zu ermuntern sich selbst in meinen Netzwerken vorzustellen und diese auch mehr professional zu nutzen. Es ist unglaublich berührend zu sehen das meine Netzwerke bis in die SLUMS von Africa reichen und dann up to Washington DC mit unserer ehemaligen First Lady Frau Obama! und alle sind mir gleich wichtig ……. – Women Empowerment, the unfinished 21.st Century Job! …. es gibt viel zu tun packen wir es an !! Ganz liebe Grüße Sabine Balve

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