Wer will schon gerne Fehler machen? Für viele Menschen ist ein Fehler oder ein Irrtum gleichbedeutend mit persönlichem Versagen. Statt daraus zu lernen und es in Zukunft besser zu machen, verurteilen sie sich selbst, oder sie rechtfertigen sich, oder sie nehmen eine Abwehrhaltung ein. Das gilt erst recht im beruflichen Kontext, wenn sie Konsequenzen befürchten müssen.
Doch wo Menschen handeln, interagieren und kommunizieren, sind Fehler unvermeidbar. Sowohl für die persönliche als auch für die professionelle Unternehmenskommunikation gilt: Neue Strategien können sich nur weiterentwickeln, wenn man Dinge ausprobiert und auch einmal danebenhaut. Andererseits sollte das Markenbotschafter-Projekt dazu beitragen, die Gefahr wirklich gravierender Fehler mit Folgen für das Unternehmen und für die Einzelnen möglichst gering zu halten. Das gebietet allein die Fürsorgepflicht für die Mitarbeitenden.
Zu einer guten Fehlerkultur für die Corporate Influencer gehören also vor allem zwei Hauptbestandteile: Erstens die Sicherheit für die Beteiligten zu schaffen, dass sie im Falle eines (Kommunikations-)Fehlers die nötige Unterstützung erhalten. Zweitens brauchen sie umfassende Schulung und funktionierenden Austausch untereinander sowie mit dem Projektteam. Das sorgt dafür, dass sich die Corporate Influencer in digitalen Medien souverän bewegen können. Und dass sie auch wissen, welche Themen riskant sein könnten und welche Verhaltensweisen absolute No-Gos sind.
Daher sind Social-Media-Guidelines unverzichtbar. Zudem sollte die Markenbotschafter-Strategie ein gutes Monitoring beinhalten und im Konzept für die Krisenkommunikation berücksichtigt sein.